Programm-Archiv 2022/2023
  • Mirga Gražinytė-Tyla

5. Philharmonisches Konzert

Werke von Bach und Mahler

„Meine angeborene Art zu arbeiten ist bachisch!“
Gustav Mahler

Johann Sebastian Bach: Ouvertüre (Orchestersuite) C-Dur BWV 1066 
Gustav Mahler: Sinfonie Nr. 5

In seinem kleinen, nur 20 Quadratmeter großen Komponierhäuschen im Wald unweit des Wörthersees erschafft Gustav Mahler 1901 eine neue Welt. Eine Sinfonie, die sich, wie es scheint, vom Tod ins Leben zurückkämpft. Sind zu Beginn noch Elemente der „Kindertotenlieder“ und der Lieder aus „des Knaben Wunderhorn“ inhaltlich wegweisend, tritt der liedhafte Gedanke spätestens im Scherzo zugunsten eines lebensbejahenden sinfonischen Tons zurück. Gleichzeitig besinnt sich Mahler in dem erstaunlich groß angelegten Scherzo auf barocke Formen, namentlich auf die Kompositionstechniken Bachs, dessen Suiten beim Kompositionsprozess dieser Sinfonie Pate gestanden haben mögen. Ausgehend von diesem Bach’schen Gedanken entwickelt sich die gesamte Sinfonie bis hin zu dem bekannten „Adagietto“, das spätestens seit Viscontis Verfilmung von Thomas Manns Novelle „Tod in Venedig“ ein filmmusikalisches Eigenleben entwickelt hat. Kaum eine Mahler-Sinfonie kann sich stärker auf Bach als Vorbild berufen als die 5. Daher ist dessen D-Dur-Suite als Auftakt des Konzertes mit Bedacht gewählt, verweist sie doch formal wie musikalisch meisterlich auf das, was noch kommen mag.

Es spielen für Sie:


Orchester Philharmonisches Orchester Vorpommern
Dirigent Florian Csizmadia