Programm
  • Mirga Gražinytė-Tyla

XXVI. Rügener Kabarett-Regatta 2022

Wahre Schönheit kommt beim Dimmen

Mia Pittroff

Wie erklärt man einem Kind, dass es auf einem Park-und-Ride-Parkplatz keine Ponys gibt? Und warum sind junge Eltern auf dem Weg in den Zoo aufwändiger ausgerüstet als Reinhold Messner auf dem Weg zum Nanga Parbat? Wieso ziehen sich die Leute in Pornos immer nur aus und nie mal was Nettes an? 

Und während selbst Nachbars Goldfisch seinen eigenen Beauty-Kanal auf Youtube pflegt, stellt Mia Pittroff ganz lakonisch fest: „Wahre Schönheit kommt beim Dimmen.“

Die gebürtige Fränkin und Wahlberlinerin schnappt ihre treffsicheren Beobachtungen und Pointen immer da auf, wo sie sich gerade bewegt: zwischen Provinz und Großstadt, Dialekt und Hochdeutsch, Kindern und Karriere. Mia Pittroff lässt sich in keine Kabarett-Schublade stecken. Sie ist einfach da und ihre schönen, poetischen, nachdenklichen, manchmal auch einfach nur hinterfotzigen Beobachtungen sollte man nicht verpassen.

Vor ihrer Kabarettkarriere war Mia Pittroff als Poetry Slammerin auf deutschen und internationalen Bühnen unterwegs. Mit dem „VolXmusiker“ David Saam tourte sie als „Duo Sellarie“ über fränkische und bayerische Bühnen, bevor sie mit „Mein Laminat, die Sabine und ich“ ihr erstes und mehrfach ausgezeichnetes Debüt auf die Bühne brachte. Nach „Ganz schön viel Landschaft hier“ ist „Wahre Schönheit kommt beim Dimmen“ nun das dritte Soloprogramm. Neben ihrer Bühnentätigkeit ist Mia Pittroff als freie Autorin sowohl für les- als auch hörbare Formate tätig. Auf die Frage ihrer Eltern, warum sie als überzeugte Fränkin in Berlin lebt, hat sie bis heute keine passende Antwort gefunden, feilt aber weiter an ihrer Argumentation.

Mia Pittroff ist irgendwo Mitte-Ende Dreißig. Vordergründig nett. Hintersinnig böse. Charmant. Aber dabei immer auf den Punkt: „Ich mag Kabarett. Da ist die Bühne immer so schön aufgeräumt. Zumindest anfangs.“

Die Themen der 32-jährigen sind so überraschend und vielfältig wie Biersorten in Franken. Davon gibt es nämlich unzählige. Mia Pittroff wurde 1980 im oberfränkischen Bayreuth geboren und verlebte dort eine glückliche und Co2-haltige Kindheit an der Autobahnausfahrt Nord. Wenn man in ihrem Solo-Programm nach einem so gut wie vergeblich sucht, dann sind es Männer. Die tauchen in Mia Pittroffs Universum vereinzelt und eigentlich nur am Rande auf. Und das ist gut so. Mia Pittroff, das ist weibliche Komik, die ohne „er-sagt-sie-sagt-Vergleiche“ auskommt. Mit ihrem unverkennbar fränkischen Zungenschlag redet und singt sie sich um Kopf und Kragen.

Preise: "Melsunger Kabarettpreis", "Vohenstraußer Kabarettpreis", "Der goldene Rottweiler",
Oltner Kabarettpreis „Die Sprungfeder“ (CH), Publikumspreis "Klagenfurter HERKULESkeule" (A)

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