Programm
  • Mirga Gražinytė-Tyla
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Axel Pape Gastspiele

Empfänger unbekannt

Schauspiel von Katharine Kressmann Taylor

Die beiden Freunde Max Eisenstein und Martin Schulze haben in San Francisco gemeinsam eine erfolgreiche Kunstgalerie betrieben, bis Martin 1932 mit seiner jungen Familie nach Deutschland zurückkehrt. Der Jude Max Eisenstein führt die Geschäfte in San Francisco alleine weiter und die beiden Männer unterhalten fortan einen intensiven Briefwechsel, der ihre familiäre Freundschaft und ihre liberalen Einstellungen spiegelt. So sprechen sie u. a. auch offen darüber, dass Martin einst eine leidenschaftliche Affäre mit Max Schwester Gisela hatte. Während Martin Schulze in seiner alten Heimat München mehr und mehr gesellschaftliche Wurzeln schlägt und beginnt, sich mit dem neuen politischen System anzufreunden, macht sich der Jude Max in Amerika zunehmend Sorgen über die Entwicklungen in Deutschland. Er fürchtet vor allem um seine junge Schwester, die mittlerweile als Schauspielerin in Berlin arbeitet. Eines Tages erhält Eisenstein einen an seine Schwester in Deutschland geschriebenen Brief mit dem Vermerk zurück: EMPFÄNGER UNBEKANNT – für ihn ein alarmierendes Zeichen. In größter Sorge um die Schwester bittet er seinen Freund Martin in Deutschland verzweifelt um Hilfe. Tatsächlich wird die junge jüdische Frau von der SA verfolgt und sucht bei Martin Zuflucht. Aber Schulze verweigert ihr Hilfe, weist sie an seiner Tür ab und löst damit ein Drama aus. Sein ehemaliger Freund Max Eisenstein trifft daraufhin eine Entscheidung, die der Geschichte eine völlig überraschende und unerwartete Wendung gibt …

Besetzung: 

Max Eisenstein Axel Pape

Martin Schulze Rainer Appel

Regie Axel Pape

Kostüm Gioia Raspé

Musik Axel Pape

Videodesign Henning Groß

Grafikdesign Mario Wengler // typ-o-grafikks

Fotos Patric Prager, Björn Kommerell, Nico Manger

 

P R E S S E S T I M M E N

Brandaktueller Blick zurück – Man sollte die Aufführung auf keinen Fall verpassen

„Ein schmerzhaftes kleines Stück Literatur, das in seiner dialogischen Struktur geradezu nach der Bühne verlangt … Rainer Appel verkörpert beeindruckend den Opportunisten Martin … Axel Pape spielt die herzzerreißende Trauer und die kalte Wut einfach fabelhaft …In pausenlosen spannungsreichen 80 Minutenpräsentiert sich ein ungeheures Stück Zeitgeschichte, das die Sicht auf gegenwärtige Verwerfungen eindringlich schärft. Man sollte die Aufführung auf keinen Fall verpassen.“

(BONNER GENERAL-ANZEIGER)

„Ich habe nie auf weniger Seiten ein größeres Drama gelesen. Diese Geschichte ist meisterhaft, sie ist mit unübertrefflicher Spannung gebaut, in irritierender Kürze, kein Wort zuviel, keines fehlt ... Nie wurde das zersetzende Gift des Nationalsozialismus eindringlicher beschrieben.“  (Elke Heidenreich)

 

 

Ein Bild, das Text, Person enthält.

Automatisch generierte Beschreibung

Die Schriftstellerin und Journalistin Katherine Kressmann Taylor wurde 1903 in Portland, Oregon geboren. Empfänger unbekannt (Address Unknown) gilt als ihr bekanntestes Werk. 1939 wurde die Geschichte als Buch veröffentlicht, erreichte eine Auflage von 50.000 Stück in den USA und wurde in Deutschland verboten. 1995, anlässlich der 50-jährigen Befreiung der Vernichtungslager Auschwitz, wurde das Buch im Story Press Books Verlag wieder aufgelegt; diese ist bis dato die letzte englischsprachige Ausgabe. Das Buch wurde ein internationaler Erfolg und in 15 Sprachen übersetzt, allein in Frankreich wurden 600.000 Exemplare verkauft. 2001 erschien schließlich auch eine deutsche Version, die ebenfalls auf den Bestsellerlisten landete. Die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus war eine prägende Beschäftigung in ihrem Leben, das sie auch immer wieder in Europa verbrachte. 1996 verstarb sie in Minneapolis.