Fritz-Reuter-Bühne
Der verflixte Strump
Lustspiel von Hans Balzer
„Wat Mannslüd seggen, hett nich väl tau bedüden. Wat se nich seggen, dor möt’n miehr nah henhürn.“
Da ist doch was im Busch! Das bemerkt Gundula sofort, als sie bei ihrer guten Freundin Sneiwitt ankommt. Deren Ehemann Lafrenz muss nämlich angeblich über Nacht auf eine Geschäftsreise und möchte seine treuliebende Frau ungern alleine lassen. Wie gut für Sneiwitt, dass die clevere Gundula den Braten schon riecht. Und tatsächlich: Lafrenz hat mit seinem besten Freund und Weiberhelden Säutmund eine Wette abgeschlossen. Wenn Säutmund der Überzeugung ist, alle Frauen seien leicht zu haben, so müsse es für ihn ein Kinderspiel sein, Sneiwitt zu verführen und als Beweis ihren Strumpf zu ergattern. Doch die beiden Frauen kommen diesem unsäglichen Komplott auf die Spur und schmieden einen aberwitzigen Gegenplan, um es den Herren heimzuzahlen.
Der Kampf der Geschlechter ist ein uraltes Thema und auch Balzers 1954 entstandenes und vielfach an niederdeutschen Theatern aufgeführtes Lustspiel könnte man mittlerweile schon als „alten Schinken“ bezeichnen. Doch wirft man einen genaueren Blick auf die Charaktere, so erkennt man eine tiefe Freundschaft zweier moralisch gefestigter Frauen, sich im Hahnenkampf befindende Männer und dass sich das Verhältnis zwischen den Geschlechtern gar nicht so sehr verändert hat, wie wir es heute gerne glauben wollen.
Regie: Philip Lüsebrink
Bühne: Lutz Kreisel
Kostüm: Christine Jacob
Musikalische Arrangements: Stefan Hiller