Programm
  • Mirga Gražinytė-Tyla

Deutsche Tanzkompanie Neustrelitz

Der gestiefelte Kater

Ein Tanzmärchen

Als der alte Müller stirbt, wird das Erbe unter seinen Söhnen aufgeteilt. Der Älteste erhält die Mühle, der Mittlere den Esel und für den Jüngsten bleibt nur der Kater übrig. Er überlegt, ob er sich aus dem nutzlosen Tier ein Paar Handschuhe machen lässt, doch der Kater hat naturgemäß etwas dagegen und ergreift in seiner Not das Wort und zugleich die Initiative. Dem Müllerssohn bleibt nichts anderes übrig, als dem redegewandten Kater zu vertrauen und dieses Vertrauen soll sich auszahlen. Zudem zeigt sich, dass der Kater bestens informiert ist und so besorgt dieser trickreich des Königs Lieblingsspeise und gewinnt diesen damit für sich. Für den Müllerssohn springt ein ums andere Mal ein Sack Gold dabei heraus und der Kater bewegt sich im königlichen Schloss bald so, als wäre er dort zuhause.

Mit einem weiteren Kniff sorgt er dafür, dass aus dem schlichten Müller ein Graf wird und mit ein paar dreisten Drohungen macht er ihn zu einem reichen Mann. Sein Glanzstück aber ist das Überlisten des Zauberers. Der geht dem fintenreichen Kater auf den Leim und verwandelt sich in die von diesem gewünschten Tiere – erst in große und mächtige und dann in dessen Lieblingsbeute – eine Maus.

Kaum hat der Kater den Zauberer verschlungen, da kommen der angebliche Graf, der König und seine Tochter die Prinzessin im Schloss des nun für immer verschwundenen Besitzers an. Der König ist beeindruckt, der Prinzessin gefällt der junge Graf nun noch mehr und so ist die Hochzeit beschlossene Sache.

 Als der alte König stirbt, wird der als Müllerssohn geborene Graf König und der Kater sein erster Minister. Und das ist kein Zufall, denn vom Ende her betrachtet ist dieses Märchen der Gebrüder Grimm die sehr heutige Erfolgsgeschichte eines Meisters der Anpassung. So als wäre er eine intelligente Flüssigkeit, füllt der Kater jeden Raum der Handlung und nutzt so alle Situationen zu seinem Vorteil. 

Choreographie und Regie: Amy Share-Kissiov //Dramaturgie: Oliver Hohlfeld
Bühne: Olga von Wahl // Kostüme: Nicola Clarissa Gehring
Ausstattungsleitung: Axel Rothe