LA CENERENTOLA – ASCHENPUTTEL
- Dramma giocoso in zwei Akten von Gioachino Rossini
- Text von Jacopo Ferretti
- in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
„Ist dies ein Märchen oder nur ein Lustspiel?“
Die Geschichte von Cinderella – oder Angelina, wie jenes „Aschenputtel“ bei Rossini heißt – ist einer der ältesten und am häufigsten verarbeiteten Märchenstoffe überhaupt: Als Dienstmagd im elterlichen Haus ausgenutzt, von ihren Stiefschwestern gedemütigt, wehrt sich das lebensfrohe Mädchen schließlich gegen die Intrigen ihrer lieblosen Mitmenschen und heiratet am Ende den Prinzen. Doch anders als die Märchenerzählung von Charles Perrault, die hier als Vorlage diente, kommt die Oper ganz ohne Fee, Tauben und Glasschuh aus.
Rossinis „Semiseria“ lebt von komödiantischen Verwicklungen und Verkleidungen sowie einer Musik, die ebenso vor Witz sprühend wie brillant und poetisch ist. (K)ein Opernmärchen.
Trailer
Ensemble
Musikalische Leitung
Alexander Mayer
Nachdirigat
David Behnke
Inszenierung
Inda Buschmann
Bühne & Kostüme
Caroline Stauch
Licht
Marcus Kröner
Chor
Csaba Grünfelder
Dramaturgie
Stephanie Langenberg
Musikalische Assistenz
David Behnke, David Grant, David Wishart
Regieassistenz / Abendspielleitung
Paula Brune, Malu Gurgel
Inspizienz
Lisa Henningsohn
Mit
Angelina Pihla Terttunen
Clorinda Soobhin Kim
Tisbe Emma McDermott
Don Ramiro Younggi Moses Do
Don Magnifico Jovan Koščica
Dandini Alexandru Constantinescu
Alidoro Thomas Rettensteiner
Herren des Opernchores
Philharmonisches Orchester Vorpommern
Märchenhafte Aussichten für Theaterbegeisterte
„Märchenhafte Aussichten für Theaterbegeisterte: […] Am Sonnabend erlebte das Werk im Stralsunder Theater seine Premiere in italienischer Sprache mit Übertiteln.
Das Publikum […] raste regelrecht vor Begeisterung. Es gab langen Applaus und Standing Ovations. Und das nach drei Stunden Spieldauer. […] Dass ‚La Cenerentola‘ nun auch am Theater Vorpommern Premiere feiern konnte, ist vor allem dem Umstand zu verdanken, dass das Haus mit Pihla Terttunen über eine ausgezeichnete Mezzosopranistin verfügt. Die Finnin ist nämlich in der Lage, die ausgesprochen schwierigen Koloraturen der Angelina (‚Aschenputtel‘) meisterhaft zu singen. Mit Bryan Lopez Gonzales (Don Ramiro, Fürst von Salerno) steht ihr ein ebenso großartiger Partner zur Seite. Der in Havanna geborene und ausgebildete Sänger reist mit seiner Rolle durch die ganze Welt, wie Dramaturgin Stephanie Langenberg berichtete. Er ist aber nicht nur als Märchenprinz begehrt, sondern auch in anderen spektakulären Tenorrollen des italienischen Belcantos. Mit Franziska Ringe und Emma McDermott als Aschenputtels böse Stiefschwestern, Jovan Koščica als ihrem Vater (Don Magnifico), Alexandru Constantinescu (als Don Ramiros Kammerdiener) und Thomas Rettensteiner als Alidoro ist die Oper auch in den weiteren Rollen top besetzt. Komplettiert wird das Solistenensemble durch die Herren des Opernchores und natürlich durch das Philharmonische Orchester Vorpommern unter Leitung von Alexander Mayer.
Inhaltlich gestaltet sich die Oper ein bisschen anders als der Disney-Film ‚Cinderella‘. Es gibt zum Beispiel keinen Schuh als Erkennungsmerkmal, denn nackte Füße auf der Bühne waren Anfang des 19. Jahrhunderts noch tabu. Dafür wird ein Armreif verwendet. Den muss der Prinz erkennen, um am Ende das geliebte Aschenputtel zu bekommen. Auch die Tauben, die dem Aschenputtel helfen, die Linsen aus der Asche zu klauben, fehlen.
Die Zuschauer können sich aber neben der wunderbaren Musik und den tollen Stimmen auf viele lustige Spielszenen freuen, denn die Oper ist ja auch Komödie, ein Verwechslungsspiel. […]“
Reinhard Amler, OZ online vom 07.05.2023