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Meine Schwester und ich

Musikalische Komödie von Ralph Benatzky

Wenn der Prinz dem armen Mädchen einen gläsernen Schuh anprobiert und danach Hochzeit gefeiert wird, dann ist das märchenhaft. Wenn aber eine Prinzessin erst zur Schuhverkäuferin werden muss, damit den Geliebten der Pantoffel nirgends mehr drückt, dann ist das der Stoff, aus dem musikalische Komödien gemacht sind. 

Ralph Benatzky spielt in „Meine Schwester und ich“ in temporeichen Dialogen und swingenden Musiknummern wie „Mein Mädel ist nur eine Verkäuferin“ mit Operettenklischees und wagt den frechen Blick nach vorne: Hier emanzipieren sich ein paar tatkräftige Frauen und mit ihnen eine ganze musikalische Gattung.

Zur Matinee

Trailer "Meine Schwester und ich"

Ensemble

Musikalische Leitung David Behnke
Inszenierung Wolfgang Berthold
Bühne & Kostüme Stefan Rieckhoff
Choreographie Adonai Luna
Dramaturgie Katja Pfeifer
Regieassistenz und Abendspielleitung Pia Syrbe
Inspizienz Malu Gurgel
Soufflage Lisa Henningsohn

Mit

Dolly, Prinzessin Saint Labiche Franziska Ringe
Dr. Roger Fleuriot, Bibliothekar Semjon Bulinsky
Graf Lacy Nagyfaludi / Gerichtsdiener Philip Lüsebrink
Filosel, Inhaber eines Schuhgeschäfts / Präsident Andreas Sigrist
Irma, Verkäuferin Pihla Terttunen
Charly, Kammerdiener / Camembert, ein Kunde / Beisitzer Alexandru Constantinescu

Pressestimmen

Vorbericht des Operetta Research Center

Pressestimmen

Bericht und Interview im "Operettenboulevard" auf BR Klassik

Kritik in der Ostsee-Zeitung vom 27.5.2022

Musikkomödie in Stralsund: Vergnügliches für Auge und Ohr

Stralsund. Eben noch geisterte Franz Lehárs „Lustige Witwe“ samt komödiantisch-quirligem Anhang über die Vorpommerschen Bühnen, meisterten deren Protagonisten mit Händels „Alcina“ alle Klippen hochdramatischer barocker Zauberopern – und schon folgt der nächste Bühnenstreich mit nun wieder dezidiert unterhaltsamer Note: Ralph Benatzkys (1884-1957) Musikkomödie „Meine Schwester und ich“ (1930).

Der einstige Erfolgsautor von Unmengen an locker flockigen Bühnenwerken und etwa 1000 Liedern (Songs) – übrigens promovierter Germanist und genialischer Kompositions-Autodidakt – ordnete sich selbst mit dem genannten Werk musikhistorisch wie folgt ein: „Fort von der ’Operette’ mit ihrem antiquierten Stil, Platz für den singenden Schauspieler, für aus der Handlung zwangsläufig entstehende, selbstverständliche Musik.“ Wichtige Worte und zukunftsträchtiges Programm! Im Großen Haus Stralsunds wurde kürzlich genau das erlebbar. Das passiert in „Meine Schwester und ich“

Die Story im Telegrammstil: Reiche (und verliebte) Prinzessin beschäftigt armen und sehr schüchternen Bibliothekar. Beiderseits gewünschte Beziehung also schwierig. Prinzessin erfindet eine andernorts als arme Schuhverkäuferin arbeitende Schwester, die sie dann natürlich selbst ist, und in die sich der dorthin wechselnde Angebetete, wie beabsichtigt, verliebt. Erst Heirat, dann Aufklärung des Ganzen und Katastrophe. Er fühlt sich überrumpelt und zu solchem (reichen) Leben unfähig. Beide erscheinen – Rahmenhandlung! – vor dem Scheidungsrichter. Der lehnt ab, weil Liebe dennoch offensichtlich und gutes Ende möglich!

Fazit: Auf der Stralsunder Bühne geht’s betont lustvoll zu

Samt einer kontrapunktierenden Nebenhandlung ergibt das gesprochen und gesungen allerhand Pointen, die auf Stralsunds Bühne betont lustvoll ausgelebt werden. Ein höchst vergnüglicher Abend, dem die Regie Wolfgang Bertholds sehr flottes Tempo, schauspielerische Brillanz und wahrlich mitreißende Spielfreude verleiht. Die diversen Typen der 1920er/1930er Jahre (Bühne und Kostüm: Stefan Rieckhoff) machen einfach Spaß, erscheinen sichtlich inspiriert und geben dem Affen, nicht selten ironisch angelegt, so richtig Zucker. Und sängerisch treffen sie natürlich auch den spezifischen, im Übrigen originellen und höchst variablen Benatzky-Songton. Der geht im Verbund mit den Vorpommerschen Philharmonikern (David Behnke) runter wie prickelnder Sekt! Am 4. Juni gibt es die nächste Gelegenheit, Franziska Ringe (Prinzessin), Semjon Bulinsky (Bibliothekar), Philip Lüsebrink (Graf Lacy), Andreas Sigrit (Filosel), Pihla Terttunen (Irma) und Alexandru Constantinescu (Diener/Kunde/Richter) zu erleben. Man sollte sie nicht versäumen!

Nächste Vorstellung am 4. Juni um 19.30 Uhr im Großen Haus des Theaters Stralsund

 

Von Ekkehard Ochs

Ein Hauch von Bridgerton

„Wer gute Unterhaltung sucht, muss gar nicht weit fahren. Eines meiner schönsten Theatererlebnisse war zuletzt ʼMeine Schwester und ichʼ, die musikalische Komödie von Ralph Benatzky im Stralsunder Theater. Dieses aktuelle Stück […] kommt mit einer angenehmen Leichtigkeit daher, die mich permanent zum Schmunzeln brachte. Schon der Plot ist höchst amüsant. So muss Prinzessin Dolly erst zur Schuhverkäuferin werden, um an ihren heiß begehrten Bibliothekar zu kommen.

 

Humorvolle Dialoge, schöne Kostüme, musikalische Nummern wie ʼMein Mädel ist nur eine Verkäuferinʼ und jede Menge Glitter und Glamour auf der Bühne laden zu kurzweiligem Eskapismus ein. So etwas gelingt dem deutschen Fernsehen nicht. Erinnert wird man eher an Top-Netflix-Serien wie Bridgerton. Welche Rolle
da wohl die Stralsunder Sängerin und Schauspielerin Franziska Ringe hätte? Mit ihrer Rolle der Prinzessin Dolly würde sie jedenfalls vortrefflich auf die Bälle der britischen High Society passen – und hätte Chancen, zum ʼJuwel der Saisonʼ gekrönt zu werden.“

Ostsee-Zeitung vom 4./5. Juni 2022, Kay Steinke